Spirituelle Piercing

Spirituelle Piercing

Laut Berichten spanischer Eroberer aus dem 16. Jahrhundert sowie überlieferter Steinreliefs wurden in Mittelamerika Ohren, Zungen, Wangen und Genitalien als Opfergabeund zur innerlichen Reinigung durchstochen.ill

In der thailändischen Stadt Phuketfindet seit  1825 jährlich das  Fest der neun Kaisergötterstatt.  Während der ersten neun Tage  des neunten Monats des chinesischen Kalenders versetzen sich die zahlreichen Teilnehmer im Rahmen einer Götterbeschwörung in Trancezuständeund stechen sich während einer ProzessionSchwerter, Äste, Eisenstangen oder Alltagsgegenstände mit teilweise erheblichem Durchmessern durch Wangen, Zunge oder andere Körperstellen. Dabei fungieren sie als Medium der neun Schutzgeister und werden während des Rituals als Besessene dererbetrachtet.

Eine ähnliche Tradition wird jährlich in Malaysiaim Januar/Februar auf dem Thaipusam- Festival zelebriert.

Die Teilnehmer beginnen dabei bereits Monate im Voraus sich mit Hilfe eines Lehrers auf das Fest vorzubereiten bei dem sie sich in einen Trance-Zustand versetzen, Haken oder Spieße durch verschiedene Körperstellen stechen und anschließend bunt geschmückt und mit beigeführten Opfergaben eine Prozessionzu einem Tempeldes Gottes Subramaniam antreten um dabei ein Gelübdezu erfüllen, sich von Sünden reinzuwaschen oder um Gesundheit und Glück zu bitten. Blut tritt dabei verhältnismäßig selten aus den Wunden aus, die teilweise mit Asche desinfiziert werden.

 

Beim Sonnentanzhandelt es sich um eine Zeremonieverschiedener Indianerstämmeder amerikanischen Prärieund Plainsbei dem sich die Tänzer die Haut an Brust oder Rücken durchstechen und mit Schnüren verbundene Holzpflöcke hindurchführen. Die  Schnüre werden an einen Baum gebunden, um den die Indianer vier Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ohne Schatten, Nahrung und Wasser tanzen. Diese Traditionist von der Bewegung der Modem Primitivesunter der Bezeichnung Body-Suspensionaufgegriffen worden.